Alley - einmal anders gesehen

  • Hier bin ich groß geworden. Die Ausfahrten der Südstraße sind mal wieder gesperrt. Als Kinder sind wir einfach drüber geklettert und haben uns die überschwemmten Gebiete angeschaut. Der kleine Baggersee schien dann für uns Kinder die Größe von Ozeanen angenommen zu haben. Der kleine Hügel am See lugte dann gerade so aus der Überflutung und die Mühle darauf kam jedes Mal knapp an einer Durchnässung vorbei.
    Von der Südstraße die Haupstraße rauf zur Kreuzung. Wie oft sind wir diese Schräge Straße nach unten mit unseren Selbstgebauten Holzkastenautos gefahren. Ein Wunder das ich keine blauen Flecken zurückbehalten habe, so oft wie das Ende der Fahrt an der Häuserwand unten geendet hatte.
    Links, wo heute ein Dönerladen sein Geschäft hat, gab es die besten "Pobacken". Bei Oma Bär, wie wir die Besitzerin des kleinen Tante-Emma-Ladens immer genannt hatten, gab es die besten Brötchen weit und breit. Bei mehr als 6 Teilen gab es einen Lolli extra. Es war nicht leicht bei 2 Geschwistern in den Genuß zu kommen die Brötchen holen zu dürfen.
    Die Straße vor dem Dönerladen war wie unten die Südstraße auch oft Gesperrt. Sie führte damals wie heute zu einer Holzbrücke, unter der der Fluß entlang lief der den Baggersee Speiste. Und eben diese Brücke war ständig gesperrt. Warum sie inzwischen nicht abgerissen und durch eine neue, bessere Brücke ersetzt wurde, bleibt das Geheimnis der Stadtverwaltung. So also wird sie anscheint wieder einmal repariert.
    Und die Ampel der Kreuzung blinkt mal wieder ihr monotones Rotlicht - geht, geht nicht, geht, geht nicht. Wieso hier überhaupt eine Ampel die Stromkosten in die Höhe treibt, ist ein weiteres Rätsel.
    Rechts von der Kreuzung sind wir immer in der kleinen Gasse die Feuerleiter rauf auf die Dachterasse und haben von oben Wassergefüllte Ballons nach unten geworfen. Immer wieder ein heiden Spaß. Bis auf das Ende. Wenn die Passanten sauer zu uns aufs Dach kamen und uns ihre Sicht von Spaß zeigten. Sitzen war dann in den Tagen danach ein schmerzliches Unterfangen.
    Hinter dem Haus mit der Dachterasse gab es früher ein kleines Reisebüro. Heute ist es ein Jugendzentrum. Sowas hätten wir sicher auch früher gut gebrauchen können.
    Durch die Gasse ging es zu unserer "Rennstrecke". Mit Gokarts oder unseren Holzkisten lieferten wir uns oft heiße Rennen durch die verwinkelten Seitenwege. An der Ecke wo sich die Wege des Hotels und des Imbiss trafen, standen häufig "Schikanen", die wir mit tollkühnen Manövern umkurven mussten. Nicht selten allerdings eckten wir dabei an den Schikanen an und sahen zurückschauend wie sich Kisten mit Esswaren für den Imbiss oder die Pakete frisch gewaschener Bettwäsche des Hotels in die durch Regen verursachten Pfützen ergossen. Dann hieß es in die Pedale treten.
    Hinter dem Hotel Plätscherte ein kleiner Brunnen vor sich hin. In den heißen Sommertagen Treffpunkt von Groß und Klein. Wer zu spät kam, musste neidisch den anderen dabei zuschauen wie sie ihre Füsse in das kalte Nass tauchten. Statt klarem Wasser wuchert jetzt Unkraut im Becken. Der Eisladen in der Ecke machte in den Sommerzeiten sicher gute Geschäfte. Heute ist er leider geschlossen, da sein Besitzer vor einigen Jahren gestorben war und sich kein Nachmieter gefunden hat.
    Durch einen Torbogen ging es auf die Hauptstraße zurück. Gegenüber auf der anderen Straßenseite hatte Muttern immer unsere Wäsche in der Wäscherei gewaschen. Nebenan stand einst ein kleiner Baumarkt. Durch einen Blitzeinschlag wurde er jedoch völlig zerstört und jahrelang blieb die Ruine stehen und diente uns Kinder als Schauplatz düsterer Kriegsspiele. Jetzt steht seit neuestem ein Gerüst davor. Sollte es endlich soweit sein das da wieder was hingebaut wird ?
    Anschließend an dem ehemaligen Baumarkt gib es ein kleines Internetcafe. Nichts Weltbewegendes. Meist mussten wir kleineren den größeren Jungs über die Schultern schauen, um so wenigstens etwas von dem Phänomen Internet mitzubekommen.
    Über dem Internetcafe war mein Zuhause. Ein kleine Wohnung, zu eng für 5 Personen. Was der Grund war das wir auch bald weggezogen sind. Ich erinnere mich noch gern an den kaputten Colaautomaten im Hausflur. Die Besitzer des Internetcafes haben sich wohl nie gewundert das des öfteren eine Cola unbezahlt den Automaten verließ.
    Auf dem Dach oben gab es jeden Morgen Frühstück. Selbst im Herbst konnte man sich hier oben noch oft aufhalten.
    Nebenan gab es einen kleinen Eckladen. Er stand gegenüber dem Tante-Emma-Laden an der Kreuzung. Das heißt er steht auch heute noch da, aber leider auch geschlossen. Die Inhaber haben sehr oft gewechselt. Mal wa ein Kleidungsgeschäft drinnen, dann ein Schmuckladen oder Lottoladen. Zum Schluß durften wir Kinder dann nicht mehr in den Laden. "Zutritt erst ab 18" stand dann da auf einem Schild.
    Hinter dieser Gebäudezeile liegt der Lange Hinterhof. Hier wurden oft Geburtstage oder andere Feiertage gefeiert. Allzugern erinnere ich mich daran wie ich dort auf dem wöchentlichen Flohmarkt durch den Verkauf alter Sachen und Spielzeuge ein paar Mark verdiente.
    Es war eine schöne Zeit. Viel zu Lange ist es her das ich hier gewesen bin.
    Jetzt schnell rüber ins Hotel. Die grauen Wolken am Himmel haben wohl noch immer nicht genug ausgeschüttet. Könnte dieses Jahr das erste Mal sein das die Mühle doch nasse Füße bekommt.
    Ich hoffe die Sperre am oberen Ende der Hauptstraße wird bald entfernt. Ein Wasserrohbruch hatte die Straße dahinter Unterspült und die Fahrbahndecke aufreissen lassen. Passt zur jährlichen Überschwemmung.
    Allzu lange kann ich leider doch nicht hier bleiben. Urlaub ist fast vorbei...

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  • Estampida


    nicht lange :-) . da ich den vorteil habe mit meine zweiten ich zusammenarbeiten zu können reduziert sich die arbeitszeit eben auf die hälfte der sonst benötigten zeit 8-)


    Zucki


    ich hoffe du siehst nicht immer so furchtbar aus :-p

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  • nt^^
    zuviel zeit oder wo hast das her?^^


    Bin zwar kein Fan von Pop- und Trümmerliteratur xD aber schick

    Einmal editiert, zuletzt von ]DeSBL[HeadBreaker ()